Artarium: Diese schamanische Reise
Sonntag, 18. November 2018 ab 17:06 Uhr (WH am Mo 19.11. ab 14:06 Uhr):
Dass die Auszeichnung der Radiofabrik heuer zum ersten Mal nicht als Schorsch, sondern als Georgina (also in weiblicher Gestalt) vergeben wurde, das hat viel mit Teresa Lugstein zu tun, der allzu zu früh verstorbenen Mädchenbeauftragten des Landes Salzburg und langjährigen Sendungsmacherin von Teresas Frauenzimmer. Als in der Programmkommissionberaten wurde, ihr diesen Radiopreis als Anerkennung ihres medialen Lebenswerksposthum zu zusprechen, da fiel mir sogleich der Chumbawamba-Song “Georgina” ein. Die Parallelen zwischen Teresas Engagement und den Inhalten der britischen Band sind unüberhörbar, etwa bei Gleichberechtigung, Empowerment und Emanzipation. Und dann gibt es noch diese schamanische Reise, über deren Bericht ich stolperte:
Es sorgte damals schon für einiges an Aufsehen, dass die als unheilbar krank geltende Frau, die seit Jahren auf einen Rollstuhl angwiesen war, mit einem Mal wieder selbst gehen konnte. Wesentlich für diese, von ihr als “Wunder” erlebte Entwicklung, war eine schamanische Reise, auf die sie sich mit der Fragestellung“Wie kann ich ein stimmiges Leben führen?” begeben hatte. Über diese Form der “Heilung” berichten ein ORF III Beitrag von Bernhard Hain sowie ihre eigene Erfahrungsbeschreibung auf der Homepage der Foundation for Shamanic Studies in Europe. Diese, auf den Prinzipien des “Core-Schamanismus” nach Dr. Michael Harner aufbauende Praxis andersweltlicher Kommunikation unterscheidet sich für uns von den vielerlei eher obskuren Angeboten ähnlicher Namensprägung. Doch wo ziehen wir die Grenze zwischen seriöser Spiritualität und bloßer Gschaftlhuberei? Nach welchen Kriterien beurteilt die Programmkommission Sendungen zwischen persönlichem Empfehlen und kommerzieller Werberei? Wo endet der Bericht vom Interessanten jenseits des Üblichen und wo beginnt der Jahrmarkt der Eitelkeiten, die Abhängigkeit vom Esoterischen – oder das Kasperltum der Missionierung?
Als Beispiel dafür, wie angenehm unaufgeregt Teresa Lugstein eine schamanisch Praktizierende präsentiert hat, sei hier die Folge “Schamanismus als Herzensweg”aus Teresas Frauenzimmer empfohlen. So kann das gehen…
Norbert K. Hund Artarium
Sendungen zum Nachhören
Wo die wilden Worte wohnen
“Beton und Ibuprofen” ist auch eine Suche nach Sprache. Worte, Zeilen, ganze Strophen, tauchen variiert mehrmals auf. PeterLicht probiert immer wieder Begriffe wie “Wolken, Nacht, Augen, verlieren” an, kontrastiert sie mit sad und happy Sounds, wie um rauszufinden, was sind überhaupt Songs und wie passen…
Nie wieder Krieg
“Je öfter ich Tocotronic höre, desto mehr entdecke ich.” So oder so ähnlich sprach unlängst der Hase (ich gebe es hier sinngemäß wieder). Und auch wenn wir beide es jeweils unterschiedlich in Worte fassen – dahinter liegt eine nicht erklärbare Gewissheit, das so oder anders…
Der Krieg in mir
“Der Krieg ist nicht vorbei, wenn er auf den Schlachtfeldern endet. Er geht weiter in den Herzen und Hirnen der Kinder.” So sprach ich als Jugendlicher zu meiner Mutter, die den 2. Weltkrieg noch selbst erlebt hatte, wenn sie daran Anstoß nahm, dass da etwas…
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Was soll das für eine Katharsis sein, die sich im Kampf zwischen Kasperl und Krokodil erschöpft, immer und immer wieder? Oder ist der Salzburger Jedermann jetzt endlich auch immersives Theater, in dem sich die Grenzen zwischen Stück und Publikum auflösen? Erstaunt hören wir vom Auftritt…
Diesel and Dust
Das ganze Album im August ist (durchaus berechtigt) eine Wiederausgrabung: “Diesel and Dust” von Midnight Oil. Wiewohl es bereits vor gut 35 Jahren erschienen ist, entbehrt es nicht an thematischer Aktualität und nimmt geradezu prophetisch zu bedrängenden Fragen der Gegenwart Stellung. Die australische Band und…
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