Hörenswert: djlobsterdust.com
Mash-Up als Popkritik? Wir feiern geschätzte 15 Jahre 1zu1-Wiederverwertung und ca. 30 Jahre Sampling-Technologie.
Vielleicht haben die Entwickler des Fairlight CMI und des Synclavier gar nicht vorausgesehen, was ihre Musikinstrumente dereinst auslösen würden. Die Einführung der Sampling-Kultur in den Pop-Mainstream, also das Aufnehmen und Wiedergeben von Tönen und bereits bestehenden Musikstücken eröffnet immer neue Varianten und Kombinationen – gut oder Irrweg entscheidet immer der Hörer – vielleicht ein Weg der Demokratie.
In den letzten 15 Jahren wurde immer mehr Musik recycled und erreichte auch oft hohe Positionen in den Charts. Gleichzeitig wurde Computertechnologie und vor allem Speicherplatz immer günstiger. So drängen freche Freigeister auf den Plan und plündern die Musikspeicher ihrer Eltern und sonstige Flohmärkte auf der Suche nach reinen Vokal- oder Instrumental-Aufnahmen.
Ziel ist diese neu zusammenzustellen und aus mindestens 2 Songs einen neuen koherenten zu schneiden. Ursprünglich wurde dieses von kreativen DJ’s getragene Underground-Phänomen Bastard-Pop genannt, heute hat sich der Begriff Mash-Up eingebürgert.
Inwieweit das Urheberrecht bei der Zweit- und Drittverwertung von Tonkonserven hier hemmt oder schlimmeres verhindert sei mal dahingestellt. Gut gemachte und durchdachte Mash-Ups sind auf jeden Fall lustig und für die Wochenend-Party ein vereinigendes und immanent-multikulturelles Element. Sie leisten spätenstens beim zweiten Hören einen Beitrag zur Aufarbeitung von Musikgeschichte. Damit ist auch die eigene Jugend und Geschichte beleuchtet.
Eine Webseite auf der man sehr gute Mash-Ups finden kann, ist die von DJ-Lobsterdust und in Hörenswert am 15. Mai um 14.06h stellen wir einige davon vor.
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