Hörenswert: Sa-Ra Creative Partners – „Nuclear Evolution: The Age of Love“
Nach drei Jahren des Stillstandes können nun Sa-Ra Creative Partners endlich wieder ihr kreatives Potential entfalten. Und das gleich mit einer Doppel-CD.
„Nuclear Evolution: The Age of Love“ ist eine Reise durch die unendlichen Welten der Space-Funk und Soul-Galaxien, in denen sich sperrige Beats mit schnulzigen Melodien und smarten Bassläufen vermischen. Ein nachhaltig schwebend-chilliges Album, das nach ein paar mal hören nur noch mehr an Klasse gewinnt.
Hörenswert. Das Album der Woche ist zu hören am Freitag, 11.09.09 ab 14:08 Uhr, WH am Donnerstag, 17.09.09 ab 00:00 Uhr.
Der Grund für die lange Pause kann wohl in der bisherigen Zusammenarbeit mit Kanye W.s Label G.O.O.D gesucht weden, für das Sie nicht eine CD veröffentlichten. Dafür scheinen sich die drei Produzenten aus Los Angeles bei dem legendären Rare-Groove-Label Ubiquity nun um so wohler zu fühlen. Anscheinend hat man bei Ubiquity auch mehr übrig für die bizarren Synthesizer-Sounds und Elektroniktüfteleien von Sa-Ra Creative Partners, die dem Album eine wunderbar verspielte Note geben.
Das Album lässt sich ohne weiteres ganz lässig durchhören, ohne gezwungen zu werden den Skip-Knopf zu drücken. Und auch wenn die drei Produzenten Taz Arnold, Om’Mas Keith und Shafiq Husayn ein total chilliges Album geschaffen haben, sind Sa-Ra Creative Partners jedoch weit davon entfernt gefällig zu klingen. Dazu verfolgen die drei Produzenten viel zu kompromisslos ihre Vorstellungen von rauen Beats. Und gerade dieser Aspekt macht das Album so schön authentisch.
Auch die P-Funk Anleihen müssen sich keinesfalls vor den Göttern des Parliafunkadelicment-Thangs wie Bootsy oder George Clinton verstecken. Genau dort scheinen die Wurzeln von Sa-Ra Creative Partners versteckt zu sein. Einiges klingt allerdings für die Kenner der alten 70er Funk-Sachen schon etwas bekannt, aber was macht das schon, wenn man weiß wo die Ideen herkommen und sie zudem noch so was von gut interpretiert wurden wie hier. Allein die Cover-Version des alten Sly Stone Hits „Just like a Baby“ stellt hier eine Ausnahme dar, denn die Nummer kommt nicht annähernd an das wunderbar hedonistische Feeling des Originals heran.
Davon abgesehen schwebt „Nuclear Evolution: The Age of Love“ ganz gelassen durch die energetischen Felder von Deep-Electro, Lounge, Funk, Soul und sogar etwas Bossa. Als Gastmusiker sind hier Debi Nova, Erykah Badu, Noni Limar, Rozzi Daime, Lil Kenny, Erika Rose und sogar das Gary Bartz-Quartet zu hören. Schön, dass sich das lange Warten gelohnt hat, denn anscheinend hatte sich bei Sa-Ra Creative Partners in den letzten drei Jahren einiges an musikalischem Mitteilungsbedürfnis angestaut, das nun endlich mit „Nuclear Evolution: The Age of Love“ einen Kanal gefunden hat.
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