Seitwärts: Lesungsmitschnitt Forum Flößerhaus, Zeit der Häutung und Orte sind
Mittwoch, 30. Oktober 2019 ab 19.00 Uhr:
Gastautor*innen: Waltraud Seidlhofer, Rudolf Habringer, Stefan Reiser, Robert Kleindienst, Erika Wimmer Mazohl.
I. Auszüge der Lesung im Forum Flößerhaus [27.9.2019]
Waltraud Seidlhofer widmet sich seit vielen Jahren konsequent und mit großer Sorgfalt der literarischen Beobachtung urbaner Räume in Form von sprachreflexiven und experimentellen Betrachtungen. Seidlhofer ist eine jener Autor*innen, der es ausschließlich um das Schreiben geht und nicht um exponiertes Hervortun im Literaturbetrieb. In der Veranstaltung im Forum Flößerhaus liest sie Gedichte sowie Passagen aus ihrem jüngst erschienen Prosaband „wie ein fliessen die stadt“! und verortet die Stadt Chicago als urbanes und architektonisches Phänomen. Der Prosaband ist 2019 im Klever Verlag erschienen.
Stefan Reiser, Co-Moderator der Veranstaltung liest unter anderem aus seinem performativen Text „Einbettung eines Videos“, mit dem „inoffiziellen“ Untertitel, so der Autor: „Schriftsteller zu sein bedeutet heutzutage, Programmierer zu sein“ Der Text, kürzlich erschienen in der Kolik Ausgabe Nr. 78, handelt humorvoll und unterhaltsam davon, wie es Künstler*innen geht, die ein Video im Worldwideweb präsentieren wollen und am Ende…… daran scheitern.
Rudolf Habringer liest u.a. aus dem satirischen Buch „Das Unergründliche und das Banale“ erschienen im Mitterverlag im Jahr 2017. „Man kennt Rudolf Habringer als Autor von Romanen, Erzählungen und satirischen Texten. In den letzten Jahren ist er verstärkt als Kabarettist und Musiker in Erscheinung getreten. Mit dem Band „Das Unerträgliche und das Banale“ wird eine weitere Facette des vielseitigen Autors sichtbar. In diesem präsentiert sich Habringer als Verfasser von Essays und wissenschaftlichen Aufsätzen, die im Verlag Mitter nun erstmals gesammelt erscheinen.“ [Text Mitterverlag]
Fotos der Veranstaltung im Forum Flößerhaus//Wels
Ein Artikel von Elisabeth Strasser auf dem Blog der GAV OOE berichtet über diese Veranstaltung.
II. „Zeit der Häutung“ von Robert Kleindienst
Die Hauptfigur dieses Romans ist Ana Sadak. Ana hat als Schwesternhelferin in einem kroatischen Kinder-KZ der Ustascha gearbeitet. Die Ustascha ist ein Regime,welches sich ideologisch am italienischen Faschismus und am deutschen Nationalsozialismus orientiert und mit nationalistisch eingestellten Klerikern kooperiert. Als 1945 schließlich die Rote Armee heranrückt, muss Ana Sadak flüchten. Über katholische Untergrundkanäle, die sogenannten“rat-lines“, gelingt ihr diese Flucht: nach Altaussee, ins vom Krieg zerstörte Salzburg und später über die Krimmler Tauern nach Südtirol, bis sie schließlich Genua erreicht. Aber immer wieder holt sie die Vergangenheit ein, die zerschundenen Kinderseelen aus dem KZ-Lager, die sie einfach nicht vergessen kann. Das Schiff nach Buenos Aires legt bald ab und Ana muss sich entscheiden: geht sie in ein „neues“ Leben oder kehrt sie zurück in die „alte“ Heimat?
Robert Kleindienst begibt sich in dieser „literarischen Intervention“ an Orte und Plätze der Salzburger Altstadt und liest jeweils Auszüge u.a. aus dem Salzburg Kapitel „Abgestreifte Tage“. Der Roman ist 2019 in der Edition Laurin erschienen.
III. „Orte sind“ von Erika Wimmer Mazohl
Eine Kurzvorstellung widmet sich dem neuen Lyrikband der Autorin Erika Wimmer Mazohl, der unter dem Titel: “ Orte sind“ veröffentlicht worden ist. Erika Wimmer Mazohls erste Lyriksammlung „vereint sprachverspielte und zeitkritische Texte, artifizielle Klanggedichte, Poeme und kleine Gedichtzyklen, die mit dem Fokus auf „Orte“ eine Klammer gefunden haben, die die Texte zusammenhält: Ichkundig prangert sie Gewalt gegen Frauen und Kinder an. Ortserfahren führt sie uns durch Italien, Indien oder nach Brasilien. Oder zu Georg Trakl, der am Mühlauer Friedhof in Innsbruck und im kollektiven Gedächtnis seinen Platz gefunden hat“. Sie sucht und zeigt: „Andernorts fängt bei uns an“. [Text Edition Laurin]. Der Lyrikband ist im September 2019 in der Edition Laurin erschienen.
Aufnahmen und Sendungsgestaltung: Wally Rettenbacher
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