Ein HörMahnmal (2009 – 2010)
Niemals vergessen
Sinti und Roma galten in der Rassenideologie des Nationalsozialismus als “minderwertig”. „Die Zigeuner“ als Opfer des Holocaust sind im öffentlichen Bewusstsein nicht stark verankert. Sinti und Roma gelten daher oft als „die vergessenen Opfer“. Das Projekt „Niemals Vergessen – Ein Hörmahnmal“ widmet sich der Erinnerung an diese Opfer.
Von den rund 40.000 deutschen und österreichischen Sinti und Roma wurden über 25.000 ermordet. Insgesamt fielen gschätzte 220.000 bis 500.000 Sinti und Roma dem systematisch geplanten Völkermord der Nationalsozialisten zum Opfer.
So wurden in Salzburg ab 1939 durchziehende „Zigeuner“ auf einem Sammelplatz zusammengefasst. 1940 wurden diese Roma und Sinti in die Ställe der Rennbahn in Salzburg-Aigen einquartiert und das größere und besser eingezäunte Lagers in Leopoldskron-Moos errichten. Circa 300 Eingesperrte wurden zur Zwangsarbeit gezwungen. Ende März/Anfang April 1943 erfolgte die Räumung des Lagers, die Insassen wurden nach Auschwitz-Birkenau transportiert, ein kleiner Teil kam in das Sammellager Lackenbach.
Zentraler Bestandteil des Projektes ist die Errichtung einer Klanginstallation im öffentlichen Raum. Die Idee Radiofeature und Skulptur zu einem Hörmahnmal verschmelzen zu lassen wurde von Georg Wimmer, Erich Themmel und Marcus C. Diess entwickelt. Für die künstlerische Gestaltung konnte der bildende Künstler Zoltan Pap gewonnen werden. Des weiteren werden, teilweise in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern, Radiosendungen, Interviews, Features und Jingles produziert, die über die freien Radios in Österreich und Deutschland verbreitet werden. Begleitet wird das Projekt von dem Weblog www.hoermahnmal.eu
Die erste Sendung des Projekts „Das ´Zigeunerlager´ Salzburg-Maxglan. Vorhof zum KZ. Ein HörMahnmal“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Christian Doppler-Gymnasium Salzburg realisiert und mit dem Eduard-Ploier-Preis für Wissenschaft ausgezeichnet.
Das Projekt wird von der Radiofabrik Salzburg und Radio Corax in Halle/Saale realisiert.
Das Projekt wird von der Europäischen Kommission aus dem Programm „Europa für Bügerinnen und Bürger – Aktive Europäische Erinnerung“, dem Nationalfond der Republik Österreich und dem Land Salzburg finanziert.
Projektleitung: Barbara Winkler