Artarium: Unendliche Gedichte ….
Sonntag, 09. Februar 2020 ab 19:06 Uhr (WH am Mo, 10.2. ab 14:06 Uhr):
Die unendliche Geschichte dieser fast endlosen Gedichte, die uns eine Geschichte erzählen und die wir als Balladen zu erkennen gelernt wurden. Für die gesamte Gattung war es ein fast ebenso endloser Weg von den Tanzliedern der Troubadoure über Francois Villons “Ballade von der Mäusefrau” bis zu Goethes Zauberlehrling und der Taucherglockenbürgschaft von Friedrich Schiller. Auf diesem “langen Marsch durch die Geschichte” haben dann auch sämmertliche Spracheologen des gezupften Worts ihre akademischen Claims abgesteckt, so dass wir heute wissen, was eine Ballade ist – und was nicht. Oder?Was ist zum Beispiel “Jetzt eine Insel finden” (ein Gedicht von Konstantin Wecker aus den 1980er Jahren)? Und wie ist das mit den “Rock-Balladen” im weitesten Sinn?
Suchen wir dazu als einschlägige Institution das Hotel Rock’n’Roll auf (oder den 3. Teil von Michael Glawoggers posthum vollendeter Spielfilmtrilogie). Hier erscheint uns neben dem notorischen Schorschi auch Sven Regener als Pfarrer, der über das letzte große Gitarrensolo räsoniert. Womit wir schnurstrachswieder im unwegsamen Sumpf der Genrezuschreiberei unterzugehen drohen. Und das ist noch höflich formuliert für so ein elaberiertes Schachterlscheißenund Gscheitmeiern. Atemlos hechelt das Abendland: “Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los” und versinkt in seiner eigenen Behauptung. Das Unendliche ist was ganz anderes als die Quersumme zweckdienlicher Definitionen. Das Unendliche ist spürbar im Erleben von Liedern und Gedichten: “Das Luftholen im richtigen Moment ist unwiederholbar und verdichtet einen Augenblick zur Ewigkeit” wie Konstantin Wecker bereits bemerkt. Lyrik und Epik schließen einander ja eben nicht aus, ätsch Aristoteles! Und wenn jemand jetzt dies oder das Ballade nennt, unseren Segen soll ersiees haben. Für heute bin ich mal Sven, der Segener. Also wirklich! Es geht immer ums Vollenden – des Unvollendeten. Ums Unvollendliche. Grad im Beethovenjahr.
So wollen wir diesmal den Herren Sven Regener, Konstantin Wecker, Nino aus Wienund Jochen Distelmeyer lauschen – und vor allem Norbert Wally (The Base) mit der überaus passenden Ballade “I bet it rains” aus dem Hotel Rock’n’Roll Soundtrack.
Zur Sendereihe Artarium
Sendungen zum Nachhören
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Mitschnitt der Lesung von Paul Celans Todesfuge aus dem Jahr 1990 im Rahmen einer Gedenkveranstaltung auf dem Salzburger Mönchsberg.
Anlass war der kurz zuvor erfolgte Freitod von Guiseppe Kofler durch Selbstverbrennung vor dem sogenannten „Rehmhaus“ in der Innsbrucker Bundesstraße, welches die Stadtregierung wohnungslosen Jugendlichen rund…
Fontaines D.C. – Romance (Album)
Hoppala, da taucht auf einmal eine Band auf, die sehr eigenwillig und selbstbestimmt Musik macht und dann auch noch (wer hätte das erwartet) recht erfolgreich durchstartet. Erst unlängst wurden sie im Kulturmagazin ttt als “Poetic Punks” aus Irland vorgestellt und dabei irgendwie als der neue…
Amelia (Laurie Anderson Album)
Diesmal begegnen sich zwei starke Frauen in unserer Sendung: Die genresprengende Avantgarde-Klangwelten-Geschichtenerzählerin Laurie Anderson und die frühfeministische Weltumfliegerin Amelia Earhart. Anlass ist das soeben erschienene Album “Amelia”, mit dem Laurie Anderson der Vorreiterin einer umfassenden Emanzipation ihr Denkmal setzt. Und das in Form einer beeindruckend…
Erwachsendenbildung
“Und solang ich irgendwie atmen und reden und fühlen kann, und mich bewegen kann, will ich diese Magie betreiben und mich dieser Magie zur Verfügung stellen.” Doch von was für einer Verwandlung, ja geradezu Anverwandlung spricht der Mensch hinter der Maske hier eigentlich? Wenn er…
Wursten von Hunden
Feiern wir das Finale der Festspielsaison mit einem genialen Werk aus der Welt des Melodic Hardcore oder Skate Punk oder wie es euch gefällt … Und gedenken wir zudem eines Meisters der angewandten Sprachzerlegung, dessen Gedicht franz hochedlinger gasse unseren heutigen Ausflug mit dem Chor…
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