Hörenswert: Cypress Hill – „Elephants on Acid”
Endlich ist es soweit. Nach acht Jahren kommen die THC-Freunde aus Los Angeles mit einem neuen Album an.
Und neben ein paar vertraut formidablen Rhymes bringt „Elephants on Acid” auch eine gute medizinische Erkenntnis mit sich, die alle Kiffer erleichtert einatmen lassen wird, wenn es ihnen nicht sowieso schon egal war: Auch nach sehr intensivem und dauerhaftem Konsum von Marihuana sind, zumindest bei Cypress Hill, keinerlei Spätfolgen zu erkennen.
Denn mittlerweile sind die drei nun schon alle um die 50 und sowohl verbal als auch zerebral so agil wie eh und je.
Hörenswert. Das RF-Album der Woche ist zu hören am Freitag, 02.11.18 ab 14:08 Uhr, Wiederholung am Donnerstag, 08.11.18 ab 00:00 Uhr.
Zur Historie: Wir schrieben das Jahr 1991, als Cypress Hill mit gleichnamigem Album die Hip-Hop-Freunde überraschte, welches trotz der absolut nicht mainstreamtauglichen Musik und Texte knapp über zwei Millionen Mal verkauft wurde. Wir sprechen über ein Jahr, in dem beispielsweise Will Smith aka The Fresh Prince mit seinem Pseudo-Hip-Hop-Schmu-Song „Summertime“ die Charts aufmischte.
Zwei Dinge waren an Cypress Hill damals für die breite Öffentlichkeit einfach neu. Zum einen war es schlicht und einfach deren lateinamerikanische Herkunft – zusammen mit Kid Frost kreierten sie nämlich einen Stil, der so originär nach Hispanics klang und dieser Ethnie eine Stimme verlieh, die ob ihrer Rauheit und Verwegenheit so gar nicht an die West Side Story erinnerte. Zum anderen war es ihre offensive öffentliche Darstellung und ihre Verherrlichung des Konsums von Cannabis, die in dieser Form mit so viel Medienpräsenz bisher ihresgleichen suchte.
Und das bringt uns geradewegs ins Jahr 2018. Denn an der verherrlichenden Darstellung des Konsums von Cannabis hat sich auch auf „Elephants on Acid” nichts geändert. Nur dass der Traum von Cypress Hill endlich wahr geworden ist und Kiffen in ihrem US-Amerikanischen Bundestaat mittlerweile legalisiert wurde. Natürlich waren Cypress Hill mit all ihrem Fachwissen längst darauf vorbereitet und verkaufen inzwischen konsequenterweise Musik UND Gras.
Cypress Hill „Elephants on Acid” ist ein recht verworrenes und durchwachsenes Album, wie sie nur Kiffer zusammenbringen können.
„Elephants on Acid” ist ein recht verworrenes und durchwachsenes Album voll von ‚Instrumentals‘, ‚Interludes’ und ‚Intervals‘, wie sie nur Kiffer zusammenbringen können, aber eben auch wieder mal einer Handvoll genialer Momente: Am besten man startet gleich mit dem „Reefer Man“ und seiner herrlich zum Drogenmissbrauch animierenden Wirkung. Wenn man dann unheimlich Lust bekommen hat zu kiffen, zieht man sich „Band Of Gypsies“ rein und lässt sich mit dieser supergeilen Nummer völlig abschießen.
Womit es weitergeht, bleibt jedem selbst überlassen. Jedenfalls ist neben zwei, drei weiteren Nummern dann schon ziemlich aufgeräumt, wenn es um echte Bringer geht. Aber in der digitalen Jetztzeit ist ja niemand mehr dazu gezwungen, ein ganzes Album zu kaufen.
Trotzdem einfach schön, etwas von den alten Helden zu hören, die zwar die Väter von O.T. Gervais sein könnten, er aber sicherlich nicht ihr Sohn…
On Tour
Das Album ist am 27. September 2018 auf Bmg Rights Management erschienen.
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