Was die Salzburger Zivilgesellschaft fordert: Die unerhört!-Wishlist zur Gemeinderatswahl ’19
Am 10. März werden in ganz Salzburg Gemeinderäte und Bürgermeister*innen gewählt. Die Radiofabrik bringt in unerhört! – der Infonahversorger auf der Radiofabrik und im Tagesprogramm die Forderungen von Menschen und Initiativen aus der Salzburger Zivilgesellschaft. (Siehe Beiträge auf dieser Seite ganz unten.)
Am 4. und 6. März jeweils um 17 Uhr werden Vertreter*innen aller wahlwerbenden Gruppen in der Stadt Salzburg im Rahmen zweier Studiodiskussionen mit den Forderungen konfrontiert.
Wir übertragen live auf der Radiofabrik, im Programm von FS1, und als Facebook-Live Event
http://bit.ly/unerhoert-04-03
http://bit.ly/unerhoert-06-03
(Veranstaltung facebook.com/events/397648227711143/)
Eine Produktion des Freien Rundfunk Salzburg – Radiofabrik (unerhört!-Redaktion) & FS1 – Freies Fernsehen Salzburg
Studiodiskussionen
SENDUNG NACHHÖREN Gäste Montag, 4.3. – 17:00 – 18:15: SPÖ Salzburg Stadt (Bernhard Auinger), KPÖ PLUS Salzburg (Kay-Michael Dankl), NEOS Salzburg (Andreas Hertl), LISTE SALZ (Christoph Ferch), FPS – Salzburg Stadt (Thomas Schaurecker)
SENDUNG NACHHÖREN Gäste Mittwoch, 6.3. – 17:00 – 18:15: Die Stadtpartei ÖVP (Harald Kratzer), FPÖ Salzburg-Stadt (Josef Bernhard Höllinger), DIE LINKE Salzburg (Hadwig Soyoye-Rothschädl), Bürgerliste – Die Grünen in der Stadt Salzburg (Martina Berthold)
Moderation: Timna Pachner, Daniel Bergerweiss – unerhört-Redaktion
Was die Salzburger Zivilgesellschaft fordert
#Wishlist #1: Eringard Kaufmann & Siglinde Leitl – OMAS GEGEN RECHTS
„Es sollte in allen gemeindepolitischen Fragen eine reale Mitbestimmung und Partizipation geben, va. für Menschen, die sich schwer artikulieren können. Und: Die Jüngeren sollen von den Älteren sozialen Zusammenhalt und Wertschätzung lernen.“
#Wishlist #2: Charly Zechenter – Dachverband Salzburger Kulturstätten / gold extra
„Es gibt über die ganze Stadt gesehen einen Mangel an Probier- und Freiräumen, die einen niedrigen Kulturzugang möglich machen.“
#Wishlist #3: Raim Schobesberger – Verein Phurdo
„Statt die Leute aus den Parks zu verjagen oder ihnen „Strafzettel“ auszuteilen, kann man schauen, dass niemand draußen schlafen muss bei unter null Grad. Bevor es nicht die ersten Toten gibt, gibt es keine Reaktion oder kein Interesse.“
#Wishlist #4: Feli Biller – mosaik – Verein zur Förderung neuer Literatur und Kultur
„Wir wünschen uns Wertschätzung für die Kulturvermittlungsarbeit, gerade die wird oft nicht gesehen. Kultur sollte jedem Mitglied der Gesellschaft zur Verfügung stehen.“
#Wishlist #5: Paul Haller – HOSI Salzburg
„Wir haben das Gefühl, dass Gewalt im öffentlichen Raum zunimmt – Gewalt gegenüber Menschen, die vom Erscheinungsbild nicht eindeutig Mann oder Frau sind. Wir versuchen mit unseren Bildungsprojekten für Aufklärung und Toleranz zu sorgen.”
#Wishlist #6: Mira, Sebastian, Lia-Marie – Dua ned sudern, geh wählen
„Das wichtigste wäre, dass sich Politikerinnen und Politiker überhaupt mit Jugendlichen befassen und diese zu Wort kommen. Viele in unserem Umfeld sagen, sie sind froh, wenn sie endlich aus Salzburg wegziehen können, das sollte geändert werden, man sollte gerne nach Salzburg kommen und bleiben.“
#Wishlist #7: Andrea Holz-Dahrenstaedt – kija Kinder und Jugendanwaltschaft Salzburg
„Salzburg hat unerschwinglichen Wohnraum für junge Menschen, Kleineren fehlen die Freiflächen. Und wir hatten letztes Jahr 700 Kinder und Jugendliche wegen Mobbing in der Schule bei uns. Österreich ist hier übrigens trauriger Spitzenreiter.“
#Wishlist #8: Young Krillin – Hanuschplatzflow
„Als Rapper, Musiker und Person im Rollstuhl betreffen meine Wünsche beide Felder: Ich finde es cool, dass es immer mehr interessante Jugend- und Untergrundkultur in Salzburg gib. Allerdings ist vieles nicht barrierefrei, wichtig wäre, wenn auch kleinere Lokale Unterstützung bekommen, barrierefrei zu werden. Außerdem fehlt ein Magazin im Stil des alten „Salzburger Monats“, das auch unbekanntere lokale Künstler und Veranstalter bringt.“
#Wishlist #9: Harald Burgauner – Beratungsstelle Männerwelten – Männerberatung und Gewaltprävention
„Derzeit werden die Medien immer wieder neu bedient mit Konzepten und Ideen, aber es braucht zur Gewaltprävention auch mehr präventive Arbeit mit den Tätern. Wer finanziert das? Und wer übernimmt politisch die Verantwortung, dass endlich etwas passiert?“
#Wishlist #10: Nimra Alam – Migrantin, Psychologin, Mutter und Radiomacherin
“Kinder brauchen oft Vermittler, die mit den Eltern in ihrer Muttersprache reden oder das Schulsystem erklären können. Ich habe in meiner Arbeit gesehen, dass es viele Frauen gibt, die Probleme haben. Sie sind immer zu Hause und wissen nicht, wo sie Hilfe erhalten. Wer in der eigenen Community nicht gut vernetzt ist, weiß bei Problemen nicht wohin. Jede Community sollte einen Vertreter haben, der in der Muttersprache vermitteln kann.“
#Wishlist #11: Josef Schinwald – Blinden- und Sehbehindertenverband Salzburg
„Es bräuchte mehr Leitsysteme und ganz wichtig ist für uns der öffentliche Verkehr, auf den unsere Zielgruppe ja komplett angewiesen ist. Die Intervalle der Busse – speziell am Abend und in den Ferien – sind im Vergleich mit anderen Städten meiner Meinung nach untragbar.”
#Wishlist #12: Birgit Thaler-Haag – Frauenrat Salzburg, Frauenhaus Salzburg
„Wir brauchen wieder leistbare Wohnungen. Gerade Alleinerzieherinnen müssen oft 40% ihres Einkommens nur dafür aufbringen, viele rutschen unter die Armutsgrenze und die Kinder sind auch von dieser Armut betroffen. Frauen sind außerdem in Berufen, wo sie schlechter verdienen und Mindestsicherung brauchen, obwohl sie arbeiten. Im Gesundheits- und Pflegebereich gehören die Gehälter angehoben. Und wir brauchen mehr Plätze in der Kinderbetreuung, die kompatibel mit Arbeitszeiten sind.“
#Wishlist #13: Philipp Zezula – (Kultur)Gastronom Andräviertel
„Gerade beim kulturellen Angebot hat sich viel getan in den letzten Jahrzehnten, aber bei aller Schönheit und allem was gut funktioniert: Wohnungsmarkt, Verkehrssituation und Tagestourismus sind riesige Probleme. Wir sollten eine offene Stadt sein, die aber trotzdem auch Politik für die Menschen macht, die in dieser Stadt leben.“
#Wishlist #14: Thomas Schuster – Verein Spektrum
„Die Herausforderung ist die Verdichtung der Menschen in den Stadtteilen nördlich der Salzach: starke Mehrfachbelastungen durch Verkehr, verdichtetes Wohnen, unterschiedlichste Kulturen, Einkommensscheren. Da gilt es durch alle Maßnahmen, die man leisten kann, Teilhabe zu schaffen und Projekte zu entwickeln, um den Menschen eine Chance zu geben.“
#Wishlist #15: Kurt Mayer – Straßenzeitung Apropos
„Alles wird teurer und zum Leben bleibt nicht mehr viel über. Es muss im sozialen Bereich mehr getan werden, wir brauchen eine Notschlafstelle für Einheimische und etwas wie die Tafel in Wien, wo die Leute kostenlos zu einem warmen Essen kommen.“
Mitarbeit unerhört-Redaktion: Daniel Bergerweiss, Johanna Gutschi, Lisa Viktoria Niederberger, Timna Pachner, Dominic Schmid, Eva Schmidhuber, Mirjam Winter und Ina Zachas.
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