Artarium: And then there were three…
Sonntag, 16. Juni um 17:00 Uhr (WH am Montag, 17. Juni ab 14:00 Uhr):
“Da waren es nur noch drei” wäre der deutsche Titel des 1978 erschienenen Studioalbums von Genesis, durchaus selbstironisch “…And Then There Were Three…” geheißen. Nachdem wir nun schon dem üppigen Gesamtwerk von Peter Gabriel eine ganze vierstündige Nachtsendung gewidmet haben, soll hier auch noch eine frühe Arbeit von Genesis gut zu hören sein, und zwar das erste Album, das nach dem Aussteigen von Sänger Peter Gabriel (1975) und Gitarrist Steve Hackett (1977) entstand, als die Band also tatsächlich zu einem Trio geschrumpft war, in dem zunehmend Phil Collins den Ton angab (nicht zuletzt weil er ja jetzt anstelle von Gabriel sang). Ein Album, auf dem ihr etablierter Art-Rock und ihr künftiger Mainstream-Rock noch miteinander können.
Es ist unbestreitbar, dass mit dem Fortschreiten ihrer Weltkarriere und dem immer stärker werdenden Einfluss von Phil Collins (von dem noch eigens ein reden sein soll) die versponnenen Surrealismen und dramaturgischen Arrangements der Peter-Gabriel-Ära zunehmend verschwanden. An ihre Stelle traten griffige radio- wie stadiontaugliche Popismen, die ein Mitschwelgen breiterer Massen möglich machten. “…And Then There Were Three…” versammelt noch beide Seiten der Musikmedaille – auf einem Album: Das opulent symphonische “Burning Rope” erinnert vom Aufbau her stark an Stücke aus “The Lamb lies down on Broadway”, das flott gespielte “Scenes from a Night’s Dream” gibt inhaltlich die phantastischen Abenteuer von Little Nemo wieder und im abschließenden “Follow You, Follow Me” taucht bereits der später so omnipräsente “Charts-Collins” auf, von dem Peter Huth sinngemäß schreibt: “In den späten 80ern und frühen 90ern konnte man fast keinen Fahrstuhl betreten, in dem Phil Collins nicht längst drin war.” Da sollte man jetzt allerdings schon wissen, was Fahrstuhlmusik als Synonym für penetrant-kommerzielles Hintergrundbedudel bedeuten kann. Oder, wie es das trojanische Pferd ausdrückt: “Der nächste, der Kunst sagt, kriegt eine aufs Maul.”
Da schau her – die F-Musik (Funktionale Musik) gibt es wirklich. Fahrstuhlmusik, für viele im wahrsten Sinn Musik zum Weghören.
Norbert K. Hund, Artarium
Sendungen zum Nachhören
Live im Literaturhaus
Christopher Schmall und Norbert K.Hund werden kreuz- und querlesend, in sich verschachtelt, experimentell und jedenfalls grundlegend gemeinsam unterhalten. Kenner kennen bereits ihre Radiosendungen „Perlentaucher Nachtfahrt“ und „Artarium – das etwas andere Kunnst-Biotop“ in der Radiofabrik zu Salzburg.
So heißt es in der Ankündigung des erostepost-Sommerfests im…
Alles muss repariert werden
Alles Antilopen Gang
Also jetzt mal ganz spekulativ
Ich nutze ganz bewusst lieber den Konjunktiv
Ich schriebe einen Text, der im Konflikt mit dem Gesetz
Behauptet, Strache sei ein Reptiloid
Und angenommen, der Text gipfelte in einem
Aufruf, die Welt von den Faschisten zu befreien
…
Echte Menschen Live
Jetzt bin ich wieder ein Kommissar (am 5. Juni in die Programmkommission der Radiofabrik zu Salzburg gewählt) und da besteht ja eine meiner Aufgaben darin, allerhand Sendungen von Kolleg*innen “gut zu hören”, also sie zu entdecken und zu verstehen, wie sie funktionieren. Wie es der…
You want it darker
“Endlich Sommer Unendlich” heißt die aktuelle Perlentaucher-Juninachtfahrt, die uns auf eine Stimmungsreise zwischen unendlichen Möglichkeiten und immer wieder eintretender Endlichkeit einlädt. Da ist es kein Wunder, dass mir dabei einiges an unbewältigtem Kindheitstrauma in den Sinn kommt. Meine Sommer werden nie wieder unendlich sein. Oder…
Die verwaltete Welt
Wir werden verwaltet – und wir verwalten uns selbst. Wie meinen? Zwischen unseren letzten zwei Sendungen, die einigermaßen begeistert über die Leseperformance “NORMAL – Eine Besichtigung des Wahns” berichteten, und unseren kommenden Radioarbeiten, die sich auf den anstehenden Sommer mit seinen illustren Festen beziehen, möchte…
Lass' uns einen Kommentar da